Die Demokratische Volksrepublik Laos, die rund 8 Millionen Menschen zählt, entspricht in ihrer Größe der Insel Großbritanniens. Im Vergleich dazu ist Laos mit gerade einmal 27 Einwohnern pro km² ein sehr dünn besiedeltes Land.
Außerdem verteilt sich die laotische, durchschnittlich sehr junge, Bevölkerung ungleichmäßig über das Land. Vor allem die bergigen Regionen im Norden und Osten sind bevölkerungsarm, wohingegen gut zwei Drittel der Bürger in der fruchtbaren Ebene des Mekong und in den Gebieten um die Hauptstadt Vientiane leben.
Die Mehrheit der Laoten lebt als Bauern, die sich meist selbstversorgen, auf dem Land. Die Bevölkerung Laos wächst im Vergleich zu anderen südostasiatischen Staaten überdurchschnittlich stark. Ein Problem, wenn man sich die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ansieht, die die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen müsste. Es kommt infolge vermehrt zu Abwanderungen und Umsiedlungen ganzer Dörfer aus den Gebirgsregionen.
Die Bevölkerung von Laos ist einzigartig für ihre bunte, ethnische Vielfalt, die eine Mannigfaltigkeit an Traditionen und Lebensweisen mit sich bringt. 47 ethnische Volksgruppen, die sich in über 160 verschiedene Untergruppen und Stämme aufteilen, sind in Laos beheimatet. Bislang ist es allerdings schwierig, die Völker durch bestimmte Sprachzugehörigkeit einzuteilen.
Dennoch, nach der ethno-linguistischen Einteilung bilden die Lao die größte Gruppe, die den wesentlichsten Teil der Wirtschaft und Politik ausmacht. Das Land bekam unter den Franzosen, nach den Lao benannt, seinen Namen. Ihre Sprache ist heute die offizielle Landessprache.
Weitere große und bekannte Volksgruppen von Laos sind die Khmu und Hmong. Die Hmong leben vor allem im Nordosten von Laos und bilden eine starke Ethnie neben den Lao. Sie sind landesweit als Rebellen, für wirtschaftlichen Erfolg und als arbeitstüchtiges und handwerklich begabtes Volk bekannt, das unter Umsiedlungsmaßnahmen und Verdrängungen litt.
Einblick in das Leben der H`mong und Khmu im Dorf Ban Long Lao – näher kommt man dem Alltag einer laotischen Familie nicht!
Ethnien Laos‘ nach Höhenlage
Eine weitere mögliche Einteilung von Laos Bevölkerung ist die Höhenlage, in denen sie ihre Siedlungen jeweils bauen. Hier gibt es es folgende drei Einheiten: Lao Loum (Lao Lum), Lao Theung und Lao Soung. Die Tieflandlaoten, Lao Loum, sind etwa die größte Bevölkerungseinheit. Sie siedeln vor allem in den Tälern und Ebenen des Mekong und bis in eine Höhe von 400 m lebt. Ihre Kultur und Lebensweisen gelten als die „Lao-Kultur“.
Die Hochlandbewohner, Lao Theung, leben an Berghängen und auf den Hochebenen im Norden und Osten von Laos. Zu ihnen gehören die Bergvölker der Mon-Khmer-Sprachfamilie, die sich in über 45 Untergruppen aufsplittert. Die bekanntesten Volksgruppen sind die Khmu, Alak und Ta-Oy. Die Lao Soung werden als Bergvölker bezeichnet, die unter anderem der tibeto-birmanischen und Miao-Yao-Sprachfamilie angehören und besiedeln eine Höhe von 800 bis 1600 m. Das Volk der Hmong, die viertgrößte Ethnie des Landes, bildet einen wichtigen Stamm.
Laoten: Von Natur aus bedächtig und ruhig
Die laotische Bevölkerung, soweit man das für ein ganzes Volk sagen kann, kennzeichnet sich durch ihre friedfertige und zurückhaltende Mentalität aus, die über das gesamte Land eine respektvolle Atmosphäre zwischen den zahlreichen Völkern bewahrt. Unzählige, geschmückte Klöster und Heiligtümer prägen eine Reise durch Laos sowie Tausende von Mönchen, die in safrangelben Gewändern durch die Straßen ziehen.
Lernen Sie Laos mit seinen Ethnien intensiv kennen
Religion in Laos: Der Theravada-Buddhismus
Die in Laos praktizierte religiöse Schule gehört dem Theravada-Buddhismus an, der sich auf die in altindischer Sprache Pali verfassten religiösen Schriften bezieht. Das Praktizieren der Religion ist tief in den Alltag eingebunden und teilweise eng verwoben mit animistischen Vorstellungen. Buddhistische Tempel und Klöster, in denen die „Lehre der Ordensältesten“ gelehrt wird, bilden das geistige Zentrum der Stadtviertel und Dörfer.
Die Gläubigen sollen während ihres Lebens Verdienste sammeln, wozu auch der Aufenthalt im Kloster für Männer gezählt wird. Durch den Erwerb tausendfacher Verdienste, bekannt als „Tausende Buddhas stiften“, werden Gläubige als bessere Wesen wiedergeboren. Das höchste Ziel des Theravada-Buddhismus ist, ein vollkommen erleuchteter Arhat zu werden, um das Ende der Wiedergeburt zu erlangen.
Über die Hälfte der Laoten bekennt sich zum Buddhismus, der aber auch Natur- und Ahnenkulte gestattet. Einige Traditionen blieben über die Jahrhunderte erhalten und sind fester Bestandteil der religiösen Zeremonien, wie zum Beispiel die Verehrung mythischer Schlangenwesen, der Naga-Kult.
Animismus ist vor allem bei den Bergvölkern stark vertreten, der in seiner Ausprägung zwischen den Ethnien variiert. Die Geister werden Phi genannt, die das Handeln und Leben der Menschen über Gebote und Tabus regeln. Da sie mit den Menschen zusammen leben, müssen sie wohlgesinnt sein, was durch Opfergaben erzielt wird.