Geschichte Laos‘

Laos ist ein friedliches Land mit meditativen Bewohnern. Aber das war nicht immer so. Erst seit den 90ern öffnet sich das Land dem Tourismus. Noch heute herrscht ein autoritäres Ein-Parteien-Regime, aber die Geschichte dieses kleinen Landes ist belebt und sehr facettenreich. Denn nicht immer lag Laos in den heutigen Grenzen und viele einfallende Mächte haben sich an ihm ausprobiert: Birmesen, Siamesen, Indochina-Krieg, Kolonial-Franzosen, Japaner, Amerikaner royale und kommunistische Kräfte.

Vom Südlaos der Khmer zum Königreich Lane Xang

Das Land Laos blickt auf eine abwechslungsreiche und kriegerische Vergangenheit zurück. Bevor Fa Ngum im 14. Jahrhundert das Königreich von Lane Xang ausrief, beherrschten die Khmer Südlaos. Laos war ein Land verschiedener Fürstentümer, die aufblühten und im Krieg ihren Niedergang fanden.

Der vom hinduistischen Khmer-Königreich unterstützte Kriegsherr Fa Ngum eroberte die Stadt Vieng Chan und bildete die erste nationale Einheit, das Reich Lane Xang, „Land der eine Millionen weißen Elefanten“. Der Theravada-Buddhismus wurde im Land verkündet. Luang Prabang erstrahlte als königliche Residenz, die unter Setthathirath im Jahr 1560 nach Vieng Chan verlegt wurde.

… und zum Zerfall

Ende des 17. Jahrhunderts zerfiel das prächtige und in Südostasien dominierende Königreich in die drei Staaten, Luang Prabang, Vieng Chan und Champasak. Birmesen und Siamesen fielen in das Land ein, verwüsteten ganze Städte, plünderten Heiligtümer und rissen die Herrschaft über das ehemalige Lane Xang an sich.

Tempel und Klöster sind vor allem in Luang Prabang ein Denkmal für Geschichte und Kultur!

Französische und japanische Kolonialherrschaft

Die französische Herrschaft über Laos begann Ende des 18. Jahrhunderts, als der Binnenstaat vertraglich dem französischen Kolonialreich zugeschrieben wurde. Während des zweiten Weltkrieges besetzten die Japaner Laos und die erste nationale Bewegung zur Unabhängigkeit geschah unter der Lao Issara.

Frankreich errichtete während des ersten Indochinakrieges, nachdem die Japaner kapitulierten und sich aus Laos zurückzogen, erneut seine Vormachtstellung. Viele Unabhängigkeitskämpfer verließen das Land und flohen nach Thailand.

Unabhängigkeitsbestrestrebungen

In den darauffolgenden Jahren wurde in Laos eine konstitutionelle, demokratische Monarchie etabliert und erhielt unter dem wachsamen Auge der französischen Kolonialmacht die Unabhängigkeit. Die Pathet Lao, eine laotische militärische Widerstandsbewegung mit kommunistischer Ausrichtung bildete sich aus der Lao Issara, die im Untergrund gegen die königlich-laotische Armee kämpfte. Frankreich zog sich zunehmend aus den Angelegenheiten und garantierte im Jahr 1954 Laos die volle Souveränität.

Bürgerkrieg  und USA-Kriegsschauplatz

Ein jahrelang anhaltender Bürgerkrieg und ständig wechselnde Regierungen schwächten das Land. Die kommunistischen Pathet Lao erzielten militärische Erfolge und Laos wird im Jahr 1964 Schauplatz des Geheimen Krieges der USA.

Amerikanische Bomben verwüsten die Region um den Ho Chi Minh-Pfad, auf dem während des zweiten Indochinakrieges Waffen nach Vietnam geschmuggelt wurden. Erst zehn Jahre später wird der amerikanische Bombenregen über dem östlichen und nordöstlichen Laos eingestellt. Die USA bildete während des Vietnam-Krieges antikommunistische Hmong-Kämpfer im laotischen Dschungel aus.

Gründung der Demokratischen Volksrepublik Laos

Nach dem Rückzug der USA kam es zu Flüchtlingswellen und Laos war politisch tief gespalten. Doch die Kommunisten gewannen immer mehr Stimmen und übernahmen die Macht. Im Jahr 1975 wurde die Demokratische Volksrepublik Laos gegründet, die fortan von der marxistisch-leninistischen Laotischen Revolutionären Volkspartei (Phak Pasason Pativat Lao) regiert wird. Die Monarchie wurde komplett abgeschafft und Gegner der Regierung mussten umsiedeln oder verschwanden in Umerziehungslagern.

Öffnung des Landes

Laos öffnet sich seit den letzten Jahrzehnten, wodurch eine Zusammenarbeit mit den Nachbarländern im Hinblick auf Technologien und Wirtschaft ermöglicht wird. Auch seine diplomatischen Beziehungen zu China und den USA verbessern sich. Mit dem Beitritt in die Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) wird die Demokratische Volksrepublik Laos immer mehr in die Region eingebunden und genießt ausländische Hilfe in Form von Geldern und Projekten, die den Wohlstand des Volkes fördern sollen.

Unterwegs auf der indochinesischen Halbinsel … drei schöne Nachbarländer mit einer professionellen Reiseleitung!