Klima beschleunigt Verfall der Kunstwerke
Wats: Klöster als größtes Kulturgut Laos'
Aufschluss über den Wandel der laotischen Kunst geben einige Rekonstruktionen, die jedoch über die Jahrhunderte immer wieder verändert wurden. Die künstlerisch und kulturell bedeutendsten Werke sind die Wats, die unzähligen theravada-buddhistischen Klosteranlagen von Laos.
Die wichtigste Stätte eines Wats ist der Sim, in dem das Buddha-Bild aufbewahrt wird. Der heilige Sakralbau ist meistens von einer Galerie oder Steinsäulenhallen umgeben. Die elegant geschwungenen, mehrfach gestaffelten Dächer schützen den Sim vor bösen Geistern, die sich in den Spitzen der Giebel verfangen.
Für die filigrane Verzierung der Wände und Türen werden traditionell Gold und Silber verwendet. Mit einer besonderen Stempeltechnik werden dekorative Elemente auf das Holz gedruckt oder liebevoll geschnitzt.
Stupas, Trommeltürme und Wohnhäuser
Innerhalb der Sim-Architektur werden drei Stilrichtungen unterschieden: der Stil von Luang Prabang, von Vientiane oder der Xieng Khouang-Stil, der durch den zweiten Indochinakrieg zerstört wurde, aber dem Baustil der Lue nahe verwandt ist.
Der Stupa, auf Laotisch „That“ genannt, ist ein heiliges Objekt für die Aufbewahrung von Reliquien oder buddhistischen Schriften. Manchmal stehen auf dem Gelände des Klosters verstreut Grabstupas. Der That ist das älteste Symbol des Buddhismus und vereint in seiner Formenvielfalt die zahlreichen Einflüsse der benachbarten Kulturen. Zu jedem Kloster gehören auch ein Trommelturm und die einfachen Wohnhäuser der Mönche, Kuti genannt. Hin und wieder befinden sich auch Bibliotheken auf dem Gelände eines Wats.
Laos' Bildhauerkunst und Plastiken
Die laotische Bildhauerkunst entwickelte sich im Reich Lane Xang und macht sich besonders deutlich im Bronzeguss alter Buddha-Statuen bemerkbar. Neben den klassischen Handhaltungen wird Buddha ebenso mit der „Herbeirufung des Regens“ und „Betrachtung des Baumes der Erkenntnis“, die für Laos einzigartig sind, dargestellt.
Die schönsten Beispiele findet man in Vientiane im Wat Ho Phra Keo und Wat Si Saket (Wat Sisaket). Im Palastmuseum von Luang Prabang steht der Phra Bang-Buddha, der als Vorbild für viele Buddhastatuen stand. Alle laotischen Plastiken kennzeichnen sich durch eine enorme, geometrische Stilisierung aus, auch die Tierplastiken, die meist als Wächterfiguren vor Tempelanlagen oder an Treppenläufen Wache stehen. Viele Details geben Rückschlüsse auf den Einfluss der Kultur der Khmer oder nord-thailändischer und birmanischer Kunst.
Kunsthandwerk in Laos
Neben der laotischen Architektur und Bildhauerei ist ebenfalls das Kunsthandwerk der vielzähligen Ethnien außerordentlich. Frauen weben bis heute eine bunte Vielfalt an laotischen Textilien, die nach uralten Techniken und mit Stickereien prachtvoll verziert werden und von der Zugehörigkeit zum eigenen Volk zeugt. Die Hmong und Mien sind zudem für ihre feinen und detailreichen Gold- und Silberarbeiten bekannt.
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