„Heute gehen wir asiatisch essen!“, chinesisch, koreanisch, japanisch oder vietmanesische Garküchen kennt jeder. Aber was gibt es in Laos zu essen? Kaum einer der Reisenden war vor dem Urlaub schon mal in einem laotischen Restaurant. Fairerweise muss man dazusagen, dass sich die laotische Küche wenig von ihrern Nachbarn unterscheiden – zwar ist sie die einfachere Form des Thailändischen, aber wer unsere Zusammenfassung liest, wird vor Ort jedes einzelne Gericht ausprobieren wollen. Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis und Nudeln in gebackener oder gebratener Form kommt auch in Laos häufig auf den Tisch.
Laos‘ Nationalgerichte
Ein Gericht, das man in Laos auf jeden Fall serviert bekommt, ist Lab (Larb, Laap). Lab bedeutet eine Art Salat, lauwarm serviert, aus zerkleinertem Fleisch mit frischen, fein gehackten Kräutern, Zitronengras, Zitronenblättern, Chili, Galgant und Zwiebeln. Garniert mit Gurkensalat und Sojasprossen. Als Beilage gibt es Klebreis und das ganze wird traditionell mit den Händen gegessen. In Abwandlungen wird dieses Gericht auch mit Fisch (lab paa) oder Tofu (lab tao hoo), mit Ente (lab Pet), mit Rind (lab nüa), mit Schwein (lab muu) oder Hühnchen (lab gai) serviert.
Ork: In diesem traditionell laotischen Eintopf werden verschiedene frische Gemüse wie Broccoli, Bohnen, Paprika, Chinakohl, Zucchini, Peperoni, Auberginen, Chili, Dill und Lauchzwiebeln verarbeitet. Aber auch sonst kommen Suppen (tom yam) in sauer-scharfer Form in Laos auf den Tisch, mit Garnelen, Fisch oder Hühnchen.
Wer nun denkt, Suppen sind Mittagsgerichte, täuscht sich. Schon, aber nicht nur, zum Frühstück wird in Laos mii nam (Weizennudelsuppe), gaeng no mai (dunkle Suppe aus Bambussprossen) und föö nam-Suppe (Reisnudelsuppe) serviert. Laos sit bekannt für seine Nudelsuppen, die landesweit in Garküchen am Straßenrand angeboten werden. In die Suppen kommen außer Nudeln auch Reis, Sojasprossen, Wasserkresse und Fleisch sowie Knochen und Fleischbrühe – vegetarisch ist sie also selten. Gewürzt wird mit Chilipaste oder Fischsoßen.
Allgegenwärtig ist in Laos jedoch das Standard-Essen aus kurz gegartem Gemüse und Reis aus etlichen Reissorten – somit gibt es auch für Vegetarier immer ein Gericht. Lediglich bei der Würzung aus Fischsoße muss man nachfragen. Eine spezielle Form in Laos ist der Klebreis, dessen Konsistenz dazu geeignet ist, ein eigenes Besteck zu formen. Er ist so fest, dass man mit dem Finger in das Reisbällchen ein Loch drücken kann und darauf Soße und Gemüse platziert und in den Mund schiebt.
Aber auch Tofu ist landesweit verbreitet, wird vor Ort hergestellt und ist von guter Qualität.
Vorspeisen in Laos
Als Vorspeise findet man auf der Speisekarte einen herzhaft-scharfen Salat aus grüner Papaya, Knoblauch, Chili, Erdnüssen, Zitronensaft, Trockengarnelen, Krabbenpaste und Fischsauce (tam maak boung). Neben Salat werden als Vorspeise oder Imbiss auch in Öl gebackene Algenblätter oder „khao phoun“ serviert: Letzteres besteht aus kalten Weizen- oder Reisnudeln, die mit Gemüse, Kräutern in einer Brühe aus Kokosmilch, Fisch und Fleisch serviert werden.
Hauptgerichte in Laos
Weiterhin gibt es gebackenes, in Sojasoße mariniertes Hühnchen mit Knoblauch, Salz, Zucker und Pfeffer (gai yaang) oder gedörrtes oder gebackenes Büffel- oder Rindfleich (siin dhup), das oft mit süßem oder salzigen Klebreis in Kkokosmilch und Bambushülsen serviert wird.
Fleischliebhaber werden in Laos ein „nam tok nüa“ bestellen: Dünngeschnittene Rindfleischscheiben auf Holzkohlefeuer gegrillt mit einer pikanten Soße aus Limettensaft, Chili und Kräutern.
Laos‘ Fisch stammt aus Süßgewässern wie dem Mekong. Häufig auf der Speisekarte steht ein „paa nin“, der dem Barsch ähnelt, ölfrittiert oder auf Holzkohle gegrillt.
Gewürze in Laos
Der pikante Geschmack entsteht in Laos durch eine Würze aus Fischsoße (nam paa), die man aus fermentiertem Fisch herstellt. Sie ist dünnflüssig und sollte spärlich zum Nachwürzen verwendet werden, wiel sie einen intensiven Geschmack hat. Ebenso die Paste aus gemahlenen Krabben (gabbi).
In der Verwendung von Chile wird Laos seinem Ruf als asiatisches Land gerecht: Würze aus Chilischoten (prik, maak phet) ist fester Bestandteil vieler Speisen. Wer sie als Schote auf den Teller bekommt, sollte folgende Regel beachten: Je kleiner desto schärfer, und je roter desto ebenfalls schärfer. Man tastet sich lieber über die großen, grünen ran oder bestellt sein Essen direkt „boo sau prik“ (ohne Chili) bzw. „phet nid noi“ (wenig scharf).
Gewürzt wird im Laos außerdem mit der Kraft der Kräuter wie Minze, Tamarinde, Zitronengras, Knoblauch, Galgang, Basilikum, Koriander und Ingwer
Getränke in Laos
Wer den Rhythmus des Landes fühlt, stellt sich kaum vor, dass in diesem Land Alkohol serviert wird. Ein ruhiges Land verlangt nach gemütlichen Getränken – in spiritueller Atmosphäre zu sich genommen. Jedoch auch in Laos gibt es Bier und Cocktails, neben vielen anderen landestypischen, alkoholfreien Getränken.
Das heimische Bier heißt Beerlao, ein aus Gerste und Reis gebrautes leichtes Getränk mit 5% Alkoholgehalt. Nur das Beerlao Dark, ein Strong Pilsner, hat 6,5% mit Premiumqualität und aus Deutschland importiertem Malz.. Wer auf der Getränkekarte Wasser sucht, findet es unter dem Begriff „nam düüm bolisut“. Nach dem Essen wird klassisch mit klarem Reisschnaps nachgespült.
Unter den laotischen Heißgetränken findet man Lao Kaffee, der in der heimischen Kaffeezone des Bolaven-Plateau auf der Hochebene zwischen Mekong und der Annamite Kordillere geerntet wird. Außerdem gibt es viele Teesorten, die teils in Deutschland bekannt sind – weiß, grün, rot und schwarz – aber die die wenigsten schon mal in ihrer ursprünglichen Form probiert haben. Es gibt einige Bio-Kooperativen, die fairen Tee verkaufen, so etwa die Bolaven Plateau Coffee Producers Cooperative. Probieren und mit nach Hause nehmen sollte man in jedem Fall ein Päcken.
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