• Die alte Königsstadt Luang Prabang

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  • Wat in Luang Prabang

    Annette Bouvain
  • Luang Prabang liegt teils auf einer Halbinsel im Mekong

    Annette Bouvain
  • Prächtige Tempeltore in Luang Prabang

    Annette Bouvain
  • Kloster vor tropischer Kulisse

    Annette Bouvain
  • Novizen auf dem Weg zum Kloster in Luang Prabang

    Annette Bouvain
  • Typisches Kolonialhaus mit Oldtimer

    Sophie Streck

Luang Prabang (UNESCO)

Zwischen mächtigen Bergen, am Ufer des gewaltigen Mekong liegt im hohen Norden Laos die alte Königsstadt Luang Prabang. Die von sattem Dschungelgrün umgebene, abgelegene Kleinstadt mit 76.000 Einwohnern wurde 1995 zum Welterbe der UNESCO erklärt.

Der einzigartige Königspalast, die unzähligen Tempel und buddhistischen Klöster versetzen jeden Reisenden zurück in das herrliche Reich der ‚Eine Millionen Elefanten‘, wie die Übersetzung des Begriffes Laos, „Lane Xang“, lautet. Durch die Straßen weht der Gesang der goldorange gewandeten Mönche. Der frühe Morgennebel des Mekong legt alltäglich einen ganz besonderen Zauber über die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Lane Xang. Luang Prabang ist gespickt mit kulturellen Einzigartigkeiten und historischen Besonderheiten.

Sehenswürdigkeiten in Luang Prabang

Luang Prabang scheint auf den ersten Blick eine Provinzstadt voller Gegensätze zu sein, doch ist sie geradezu das laotische Sinnbild für brillante Harmonie. Die ehemalige Hauptstadt von Laos vereint in einer Vielzahl von majestätischen Anlagen und Bauten die traditionelle laotische Kunst und französische Architektur mit der Geschichte des Landes. Es verwundert kaum, dass die anmutende Königsstadt mit 35 buddhistischen Klöstern und 600 denkmalgeschützten Häusern in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Die im Folgenden beschriebenen Wats sind nur eine kleine Auswahl der unzähligen Klöster in der ‚Stadt der tausend Tempel‘:

Königspalast Ho Kham

#author#Annette Bouvain#/author#Detail des Königspalastes in Luang Prabang

Direkt am Ufer des erhabenen Mekongs, zu Füßen des Berges Phou Si erstrahlt der ehemalige Königspalast Ho Kham mit seiner Gartenanlage voller Orchideen. Das Geschenk der Franzosen wurde 1904 erbaut und noch bis 1975 von der königlichen Familie unter König Savang Vathana bewohnt. Heute ist der Königspalast ein Museum, in dem die Besucher viele Kostbarkeiten des Königreichs Xane Lang bestaunen können.

Am Giebel des Wat Ho Phra Bang ist das alte Emblem des Königreichs zu sehen: der dreiköpfige, weiße Elefant Erawan und die 15 geheimnisvollen Schlangenwesen. Die Wandbilder des Franzosen de Fauterau stellen im Empfangsraum Szenen aus dem Leben der laotischen Bürger dar. Der Königspalast Ho Kham wurde von König Sisavang Vong erbaut und vereint bewusst laotische und europäische Elemente.

Berg Phou Si und That Choum Si

Über 300 Stufen müssen erklommen werden, um auf den Berg Phou Si zum That Choum Si zu gelangen. Doch die Anstrengungen lohnen sich, denn von dem Hügel mitten in der Stadt bietet sich ein herrlicher Blick auf das ins Abendrot getauchte Königsstädtchen Luang Prabang.

Unter Bäumen verborgen, schmiegen sich das Wat Tham Phou Si und Wat Phrabat Neua, der Tempel für den Fußabdruck Buddhas, in das Paradies des Hügels. Am Fuß des Berges Phou Si steht der kleine Tempel Wat Pha Houak, dessen einzigartigen Wandmalereien siamesischen und chinesischen Einfluss widerspiegeln.

Wat Xieng Thong

#author#Annette Bouvain#/author#Luang Prabang ist voller Klöster

Das Wat Xieng Thong, auch „Kloster der goldenen Stadt“ genannt, ist eins der schönsten und bedeutungsvollsten von Luang Prabang. König Setthathirat ließ 1560 an der Spitze der Halbinsel, am Ufer des Mekong den Wat Xieng Thong erbauen, von dessen Pavillon er wunderbar die Bootsrennen auf dem Nebenfluss Nam Khan beobachten konnte.

Das Heiligtum des Wat, der Sim, verkörpert mit seinen tief heruntergezogenen und dreifach geschwungenen Dächern den sehenswerten Luang Prabang-Stil. Ein Glas-Mosaik an der Rückfront des Sim zeigt auf rotem Grund einen Wunschbaum.

Das Gebäudeensemble des Wat umfasst Wohnungen der Mönche, einen Trommelturm mit Stupas und eine Bestattungskapelle, die für das Begräbnis des Königs Sisavang Vong errichtet wurde. Filigran vergoldete Holzschnitzarbeiten der Außenwände zeigen das Ramayana-Epos.

Wat Vixun (Wat Visunarath)

Nachdem die hölzerne Klosteranlage abbrannte, wurde sie 1898 aus Ziegelsteinen wieder aufgebaut und ihre Balusterfenster in Stein nachgeahmt. Heute ist der Wat Vixun ein Museum, das sowohl Buddha-Statuen als auch Ordinationssteine ausstellt. Im Wat Vixun liegen That Mak Mo (That Pathoum), wobei nur der Stupa erhalten blieb und Wat Aham. Hier werden die großen Ruderboote aufbewahrt, die bei den Wettkämpfen eingesetzt werden. Im Tempel der Schutzgeister der Stadt, Ho Seua Mong, liegen die Tanzmasken von Phou Nheu und Gna Gneu und die des Löwen Sin Khao.

Märkte am Fuße des Berges Phou Si

#author#Annette Bouvain#/author#Auf dem Nachtmarkt in Luang Prabang

Entlang der Thanon Kitsarat reihen sich verschiedene Märkte aneinander. Auf dem Tha Heua in Hafennähe preisen Obst- und Gemüseverkäufer früh morgens ihre Waren an und der Duft von leckerem Essen weht durch die Marktgassen.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der Hmong Markt, auf dem abends einheimische Textilien und Handarbeiten aus der Region angeboten werden.

Auf dem Essmarkt unterhalb des Phou Si gibt es bereits für 15.000 Kip eine Schüssel, gefüllt mit verschiedenen, laotischen Leckereien, die man aus einer Vielzahl von duftenden Gerichten wählen kann. In unmittelbarer Nähe des Traditional Arts and Ethnology Centre, das über die Kulturen der Bergvölker informiert, befindet sich der Dala Markt.

Aktivitäten rund um Luang Prabang

Auf der anderen Uferseite des Mekong liegen die von Touristen wenig besuchten Tempel Wat Xieng Men, Wat Long Khoun und Wat Tham. Ihr Besuch lohnt sich immer, denn nicht nur die idyllische Lage in der wunderschönen Dschungellandschaft, sondern auch der Blick über den gewaltigen Fluss auf Luang Prabang und die unendliche Ruhe laden ein. Auf einem schmalen Fußweg gelangt man vom Wat Xieng Men zum Höhlentempel Wat Tham, vorbei am Wat Long Khoun, der früher für die Krönungszeremonien der Könige diente.

Ebenso lädt der 2016 eröffnete botanische Garten Pha Tad Ke am gegenüberliegenden Ufer von Luang Prabang zum Flanieren ein und lässt sich mit dem Boot leicht erreichen.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Umgebung von Luang Prabang gehören die Pak-Ou-Kalksteinhöhlen. Sie liegen etwa 25 km nördlich von Luang Prabang stromaufwärts zwischen den sich gen Himmel auftürmenden Kalksteinfelsen am Mekong. Ein kurzer Halt im Dorf Ban Xang Hai lohnt sich, dessen Bewohner Reisschnaps produzieren und traditionelle Textilien verkaufen.

Nach einer eineinhalbstündigen Bootsfahrt erreichen die Besucher dann die Tam-Ting- und Tam-Phum-Höhle. Zwischen gigantischen Kalksteinfelsen an der Mündung des Nam Ou schmiegen sich die Höhlentempel in die unbeschreibliche Landschaft. Pilgerer stiften seit Jahrhunderten Buddhafiguren und während des Indochina-Krieges sollen hier Statuen vor Plünderungen in Sicherheit gebracht worden sein.

#author#Thomas Kimmel#/author#Beeindruckende Kuang-Si-Wasserfälle bei Luang Prabang

Der atemberaubende Wasserfall Khouang Xi (Kouang Si) liegt von Luang Prabang 30 km den Mekong flussabwärts. Am Wegesrand befinden sich immer wieder idyllische Picknickplätze, wo man dem Tosen des türkisblauen Wassers und den Stimmen des Urwalds zu lauschen kann. An heißen Nachmittagen baden Urlauber in den türkisfarbenen Becken und Stimmen sagen, dass das einer der schönsten Orte ist, die sie jemals gesehen haben. Etwa 20.000 Kip muss man als Eintritt für den Wasserfallpark bezahlen und kann dann entlang der endlosen Fälle klettern, trekken und baden.

Näher an Luang Prabang gelegen befindet sich der kleinere Wasserfall Tad Sae – ein Eldorado für Wasserliebhaber. Von dort aus können Wanderungen durch den Urwald unternommen werden.

Reisende, die mehr von der reizvollen Flusslandschaft um Luang Prabang entdecken wollen, sollten eine eintägige Bootsfahrt nach Xayabouri (Xaignaboury) unternehmen. Durch unberührte Karstlandschaften, vorbei an abgeschiedenen Bergvölkern erreicht man die Provinz und Stadt Xayabouri.

Stadtbild und -geschichte von Luang Prabang

#author#Annette Bouvain#/author#Sonnenuntergang auf der Halbinsel von Luang Prabang

Bis in die historische Altstadt von Luang Prabang reicht der dunkelgrüne Dschungel. Gärten zieren die weißen, gemauerten Häuser der französischen Kolonialzeit. Die ‚Mutter aller Wasser‘ strömt als Mekong mit braunen Fluten an der alten Königsstadt vorüber. Zwischen Palmen stehen auf Pfählen, dicht aneinandergereiht an Teichen, die Bambus- und Holzhäuser der Laoten. Auch wenn es trügt, die Zeit in diesem paradiesischen Ort stand niemals still.

Auf der Halbinsel an der Mündung des Nam Khan in den Mekong wurde einst der Fürstensitz Muong Soua (früherer Name von Luang Probang) gegründet. Viele Heiligtümer und Bauten fielen allerdings tropischen Monsunregen, Feuern und Bomben zum Opfer. Kriege und Überfälle mächtiger Nachbarn, die Kolonialzeit unter Frankreich und amerikanische Bombardierung aus der jüngsten Vergangenheit prägen bis heute das Stadtbild.

Erinnerungen an den Glanz des einstigen Königtums und religiöse Feste allerdings lassen Luang Prabang aufblühen. Als Beweis dafür wird das Alltagsleben der Stadtbewohner seit jeher von Glaube und Ritualen bestimmt und jedes der 32 Viertel hat seinen geistlichen Mittelpunkt, den Wat.

#author#Annette Bouvain#/author#In den Gassen der kolonialen Altstadt Luang Prabangs

Und die stattliche Kolonialarchitektur verschmilzt mit dem filigranen, laotischen Kulturerbe zu einer anmutenden Kulisse. Im Jahr 1995 wurde die Luang Prabang zum Welterbe der UNESCO ernannt. Über 67.000 Bewohner zählt die alte Königsstadt mittlerweile und gehört zu den in ihrer ursprünglichen Ganzheit besterhaltensten und schönsten Bergstädten Südostasiens.

In der ehemaligen Königsstadt von Laos werden vor allem handwerkliche Produkte verkauft. Durch das landwirtschaftlich reiche Umland strebt Luang Prabang zum Handelszentrum für Reis, Kautschuk und Teakholz auf.

Beste Reisezeit für Luang Prabang

Das Klima in Luang Prabang wird von den alljährlichen Regen- und Trockenzeiten bestimmt. Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen November und März während der Trockenzeit. Dann liegt zwar die durchschnittliche Tagestemperatur bei 28° C, aber nachts kann es bis zu 15° C herunterkühlen. Außerdem regnet es während diesen Monaten am wenigsten.

Die Regenzeit von Mai bis September hingegen bringt wärmere Temperaturen über 30° C mit hoher Luftfeuchtigkeit und kurze, heftige Regenschauer mit sich.

Anreise nach Luang Prabang

Etwa 3 km nordöstlich befindet sich der internationale Flughafen von Luang Prabang.